Quelle: Transfair e.V./  www.fairtrade-towns.de

 

 

Warum Fairtrade Town sein?

 

Städte und Gemeinden spielen eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung internationaler Entwicklungs-Strategien. Fairtrade-Towns fördern gezielt den fairen Handel auf kommunaler Ebene und sind das Ergebnis einer erfolgreichen Vernetzung von Personen aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft, die sich für den fairen Handel in ihrer Heimat stark machen. Und das nicht ohne Grund, denn das Thema fairer Handel liegt im Trend: In Deutschland wächst zunehmend das Bewusstsein für gerechte Produktionsbedingungen sowie soziale und umweltschonende Herstellungs- und Handelsstrukturen.

 

Auf kommunaler Ebene spielt der faire Handel in allen gesellschaftlichen Bereichen eine wichtige Rolle, zunehmend auch bei der öffentlichen Beschaffung. Die Fairtrade-Towns Kampagne bietet: Startschuss für ein faires, nachhaltiges Engagement in der Kommune, Bündelung bestehender Aktivitäten zum fairen Handel, Positionierung der Kommune als engagierter Akteur, Übernahme sozialer Verantwortung, Positionierung als innovative und weltoffene Kommune, Anstoß für Projekte neuer Kooperationspartner, Vorbildfunktion für Bürgerinnen und Bürger, Handlungsoption für konkrete Umsetzung globaler Entwicklungsstrategien wie der Nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (SDGs), Impuls für das Thema nachhaltige Beschaffung, Netzwerk bestehender Fairtrade-Towns.

 

FT Towns

Warum Fairtrade den Unterschied macht

Quelle: Transfair e.V./  www.fairtrade-towns.de

 

Fairtrade Ziele

 

Ziel von Fairtrade ist es, einen bedeutenden Entwicklungsbeitrag zu leisten und das Leben der an der Produktion beteiligten Menschen und Familien in den Anbauländern zu verbessern.

 

Dabei geht es um einen Prozess - einen Weg der Veränderung - in Zusammenarbeit mit allen Akteuren. Verschiedene Studien untermauern die positive Wirkung von Fairtrade - für zertifizierte Produzentenorganisationen, aber auch darüber hinaus für die Entwicklung ländlicher Gegenden. Natürlich kann Fairtrade komplexe Probleme marginalisierter Regionen nicht alleine lösen, aber als Teil einer breiteren Entwicklungsstrategie führt der faire Handel zu sozialen, wirtschaftlichen und ökonomischen Verbesserungen.

 

Theorie des Wandels - Was wir verändern wollen

 

Fairtrade tritt für faire Handelspraktiken und bessere Lebensbedingungen für Kleinbauernfamilien und Arbeiter ein. Wie dieser Wandel stattfinden soll, ist in der "Theorie des Wandels"

(Theory of Change) dargelegt.

 

Die Vorgaben in den Fairtrade-Standards bilden die grundlegenden und sichtbarsten Elemente für die Entwicklung von Kleinbauernfamilien und Arbeitern, so etwa die zusätzliche Fairtrade-Prämie und die für viele Rohstoffe festgelegten Mindestpreise. Über Standards und Zertifizierung hinaus bietet Fairtrade weitere direkte und indirekte Unterstützung für Produzenten und ihre Organisationen an, arbeitet mit Unternehmen und Handel an nachhaltigeren Lieferketten und fördert sowohl die Nachfrage auf Konsumentenebene als auch zivilgesellschaftliches Engagement.

 

Hinweis! Die vollständige Theorie des Wandels kann bei Fairtrade International eingesehen werden:

Fairtrade Theory of Change

Ziele in verschiedenen Bereichen

 

In der "Theorie des Wandels", dem Wirkungsmodell von Fairtrade, sind verschiedene Themenfelder in den Bereichen Ökonomie, Ökologie und Soziales definiert, in denen der faire Handel zu Wandel beitragen soll. Diese Themenfelder sind unter anderem: besseres Einkommen, gezielte Methoden der Anpassung an den Klimawandel oder nachhaltige Ernährungssicherung.

 

Die definierten Themenfelder beziehen sich aber nicht ausschließlich auf die Situation der Kleinbauernfamilien und Beschäftigten in den Produktionsländern. Es gibt auch Ziele für Veränderungen im Konsumentenverhalten, für nachhaltigere Geschäftspraktiken entlang der Lieferkette sowie für Verbesserungen auf politischer Ebene.

 

Fairtrade Standards - die Spielregeln des Fairen Handels

 

Produkte, die mit dem Fairtrade-Siegel ausgezeichnet sind, werden nach den internationalen Standards von Fairtrade International angebaut und gehandelt.  

 

Die Fairtrade-Standards sind das Regelwerk, das Kleinbauernorganisationen, Plantagen und Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette einhalten müssen und Handel(n) verändert. Sie umfassen soziale, ökologische und ökonomische Kriterien, um eine nachhaltige Entwicklung der Produzentenorganisationen in den Entwicklungs- und Schwellenländern zu gewährleisten.

 

Ob Fairtrade diesbezüglich tatsächlich zu einem Wandel beiträgt, wird regelmäßig mittels Datenerhebung (Monitoring) und deren Auswertung (Evaluierung) untersucht und liefert so nachprüfbare Belege. Die Ergebnisse der verschiedensten internen und externen Wirkungsstudien zu Fairtrade werden systematisch ausgewertet und mit der "Theorie des Wandels" gespiegelt.

 

 

In der jährlichen Planung können so die Ressourcen von Fairtrade weltweit auf die Wirkungsziele ausgerichtet werden. Dabei ist es wichtig, dass die verschiedenen Instrumente wie Produzentenunterstützung, Marktöffnung, Standardsetzung und Zertifizierung sowie weiterführende Projekte und Partnerschaften, Öffentlichkeitsarbeit und Advocacy Hand in Hand gehen.

 

Die Erkenntnisse aus verschiedenen Studien haben auch einen Einfluss auf die Fairtrade-Standards, welche regelmäßig überarbeitet werden. So wurden beispielsweise die Resultate aus Studien zu Arbeitsbedingungen auf Plantagen für die Überarbeitung des Standards für lohnabhängig Beschäftigte (Hired Labour Standard) herangezogen. Auf diese Weise stellt Fairtrade sicher, dass aus Erkenntnissen auch Lernprozesse und somit Wandel und Weiterentwicklung entstehen.

 

Fairtrade International ist Mitglied der ISEAL Alliance, die als Dachverband der Nachhaltigkeitslabels verschiedene Qualitätskriterien vorgibt, welche die Mitglieder einhalten müssen.

  


Inhalte der Standards

 

Soziales: Stärkung der Kleinbauern, Kleinbäuerinnen und Arbeiter und Arbeiterinnen

  • Organisation in demokratischen Gemeinschaften

    (bei Kooperativen)

  • Förderung gewerkschaftlicher Organisation (auf Plantagen)

  • Geregelte Arbeitsbedingungen

  • Verbot ausbeuterischer Kinderarbeit

  • Diskriminierungsverbot

 

Ökologisches: Umweltschutz - Mensch im Mittelpunkt

  • Umweltschonender Anbau

  • Schutz natürlicher Ressourcen

  • Verbot gefährlicher Pestizide

  • Kein gentechnisch verändertes Saatgut

  • Förderung des Bio-Anbaus durch den Bio-Aufschlag

 

Ökonomisches: Anforderungen an Händler und Hersteller

  • Bezahlung von Fairtrade-Mindestpreis und Fairtrade-Prämie

  • Nachweis über Waren- und Geldfluss

  • Richtlinien zur Verwendung des Siegels

  • Transparente Handelsbeziehungen

  • Vorfinanzierung

 

Die Entwicklung und regelmäßige Überarbeitung der Standards gehört zu den zentralen Aufgaben von Fairtrade International und erfolgt nach den Richtlinien der Organisation ISEAL in einem transparenten Prozess, in den alle Beteiligten eingebunden sind.

 

Die Fairtrade-Standards bestehen aus Kernanforderungen und sogenannten Entwicklungs-Indikatoren. Die Kernanforderungen müssen von jeder Produzentengruppe erfüllt werden, um die Fairtrade-Zertifizierung zu erhalten. Nach der ersten Zertifizierung müssen die Produzentenorganisationen zudem die Entwicklungsanforderungen erfüllen. Diese sind weitreichender und haben unter anderem das Ziel, die Organisation und die Arbeitsbedingungen der Produzenten zu verbessern, aber auch langfristig wirkende Maßnahmen zum Schutz der Umwelt umzusetzen.

 

Informieren Sie sich umfangreich über den Fairtrade-Dachverband und die globale und regionale Arbeit von Fairtrade!

https://www.fairtrade-deutschland.de/